Wir erhalten heute morgen die nötigen Unterlagen für Jasper aus Deutschland. Freude kommt nicht auf, aber es ist schön, dass Jasper eine Priorität eingeräumt wird. So machen wir es natürlich auch. Auch wollen wir das Thema gern wieder aus dem Urlaub raus bekommen. Soweit möglich. Deswegen gehen wir nach dem Frühstück direkt ins Krankenhaus. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: alle sind so super nett hier. Ist echt schön zu erleben, dass es auch so gehen kann. Wir müssen noch etwas warten und Jasper ist nicht besonders gut drauf heute morgen. Bekommt nun auch noch zwei Backenzähne, was ihn sicher zusätzlich beschäftigt. Kathrin geht mit ihm eine Runde spazieren, Mia schaut eine oder zwei Folgen Jonalu. Wir sind heute zum Thema Fernsehen nicht so streng. Sie soll das alles nicht zu präsent in Erinnerung behalten, aber zu Hause lassen im Hotel geht natürlich auch nicht. Deswegen sitzt sie neben mir in ihrem eigenen kleine Glaskasten, wie jeder hier und hat die Kopfhörer auf. Tatsächlich gibt es keine zwei Stühle nebeneinander. Alle sitzen getrennt. Vielleicht noch ein Relikt aus den fernen Corona-Zeiten. Hängen doch noch überall Schilder zu Social Distancing. Niemand interessiert das noch. Nur noch vereinzelt sehen wir Masken.
Wir werden aufgerufen und Jasper bekommt etwas Blut abgenommen. Es geht sehr schnell, alle sind immer noch sehr nett (sagte ich das bereits?) und wir sind letztlich nach 1h wieder an der frischen Luft. Jasper hat das sehr gut alles mitgemacht. Alles Geschrei nachvollziehbar. Hat auch nach dem entfernen der Nadel auch sofort aufgehört. So cute, wie hier so ziemlich alle sagen. Manche Fragen auch, ob sie ein Foto machen dürfen. Ich, nach einem kurzen Missverständnis, da ich das nicht erwartet hatte, habe nichts dagegen. Die Frau scheint nett, älter und ehrlich zu sein. Wird schon passen.
Vor der Tür des Krankenhauses finden wir noch dieses Bild. Auch hier 6000km weiter ist die Ukraine präsent. Weniger auf der Straße, wie mir scheint, aber es ist halt doch ziemlich weit weg in Old Europe.

Es soll heute nicht so warm werden (nur etwas über 20 Grad und bedeckt). Deswegen entscheiden wir uns für einen Ausflug zum Kouchibouguac National Park. Wir haben kurz die Planung geändert, damit Jasper etwas länger im Auto schlafen kann. Mia ist beim nächsten Hörbuch und so fahren wir entspannt und doch nun auch erleichtert, dass es vorbei ist, gen Norden. Nach etwas über einer Stunde kommen wir an, bekommen am Visitor Centre eine gute Einweisung in den Park und fahren noch ein kleines Stück mit dem Auto zu dem Ausgangspunkt.
Nach einem kleinen Snack geht es über lange Holzstege etwa 500m zum Strand. Uns wurden Robben versprochen. Spoiler-Alarm: wir haben keine gesehen. Aber dafür einen herrlichen Strand mit riesigen Muscheln in jeglicher Form und Lobster, die da so rumschwimmen. Schon schön. Der Sand ist fein, das Wasser mit der Flut ganz flach. Ziemlich viele Leute, aber der Strand hat Platz für alle. Wir machen uns nicht wirklich breit. Mia und Kathrin gehen Schätze suchen und ich bleibe mit Jasper an allen Sandhaufen stehen und habe Freude daran, Sand ins Wasser zu werfen. Er ist glücklich.












Ein Reh bekommen wir auch noch in der Düne zu sehen.
Die Mädchen kommen nach einiger Zeit zurück. Auch Regen setzt ein. Und auch Sonne. Ein wunderbarer Mix aus Frische und Wärme. Wir nehmen keinen Regenschirm, gehen entspannt zurück zum Auto. Vorher dann noch ein leckeres Eis. Mia muss sich mit ihrem Softeis etwas wegsetzen, damit Jasper es nicht haben will. Er bekommt dafür ein buntes Wassereis. Ja, auch ich lerne eine neue Technik Eis zu essen: halten, mit dem Finger kleine Stücke aus dem Eis kratzen und essen. Es funktioniert gut. Ich achte nur darauf, dass er sich nicht komplett einsaut. Das passiert dann auch nicht und mit ein paar feuchten Tüchern ist alles wieder in der Reihe.
Auto zurück. Kurz Nudeln bei Domino und Sushi mit Avocado aus dem ‚Sugar Roll‘ für die Eltern geholt. Essen auf dem Zimmer. Mia hat nicht viel Hunger. Hört noch eine Geschichte zu Ende und ist dann auch schnell eingeschlafen. Jasper braucht etwas, da er nochmal auf der Rückfahrt eingeschlafen ist. Aber dann klappt das auch. Pool haben wir auf morgen früh geschoben, bevor wir auschecken und dann 25 Minuten weiter direkt am Parlee Beach in unsere nächste Unterkunft fahren.