Der Weg ist das Ziel sagt man doch. Und so versuchen wir uns nicht zu stressen, packen unsere sieben Sachen, sagen Tschüss zu Bridgewater und auf zum Nationalpark Kejimkujik, der auf der Hälfte der Strecke zu unserer neuen Unterkunft auf dem Digby Neck liegt.

Immer wenn ich im Urlaub einen Ort verlasse, stelle ich mir vor, dass ich diesen vermutlich nie wieder in meinem Leben sehen werde. Es ist bei den meisten dieser Abschiede nicht besonders schlimm, doch manchmal schon etwas mehr. Bridgewater ist kein Ort, den ich sehr vermissen werde, aber dennoch ist es ein komisches Gefühl wegzufahren und vermutlich nie wieder zu kommen. Natürlich kann man ja nochmal hinfliegen, oder nochmal vorbeifahren. Aber das macht man dann doch meist nicht. Und dann ist die nächste Frage: ist es so, weil uns der Ort doch nicht so viel bedeutet hat oder weil die Sehnsucht oder der Wehmut verblasst? Oder wir ganz rational mit etwas Abstand doch wieder auf unserer Bucket-Liste schauen und die Prioritäten anders liegen. Denke, bei mir ist es wohl eine Mischung, aber die pure Menge an Orten, die man gefühlt gesehen haben muss, ist gigantisch. Und die meisten sind so schön.

Wir planen keinen langen Aufenthalt im Nationalpark. Es ist einfach nicht wirklich möglich mit einem kleinen Kind. Vielleicht können es andere mit Trage oder irgendwie anders. Aber wir sind auch nicht die Outdoor-Eltern. Und so ist die Entscheidung einfach: wir gehen den Trail bis zur Brücke und dann wieder zurück. Es sind ca. 1.5km. Keine große Sache und die Kinder machen beide super mit. Mia bekommt ein tolles Heft zum Entdecken der Umgebung und Jasper erfreut sich an all den vielen vielen kleinen Dingen, die uns auf dem Weg begegnen. Es ist schön. Wenn die Kinder größer sind, kann man wunderbar hier mit einem Kanu auf Inseln fahren und dort dann Trails abgehen, zur nächsten Insel fahren oder sein Campinglager aufschlagen. Auch wenn wir nur kurz da waren, so hat man doch bereits in diesen Anfängen gemerkt, wie wundervoll der Park ist: viel Wald, viel Wasser. Schöne Kombinationen.

Wir fahren weiter und kommen nach einer kurzen Mittagspause in unserer neuen Unterkunft an. Es ist kühler hier. Aber die Sonne scheint und wir werden herzlich von Steve in Empfang genommen. Tatsächlich ist es unser erstes Airbnb, welches sich auch wie eins anfühlt. Wir werden in die Details des Hauses eingewiesen, Tipps gegeben und nett ausgefragt. Der eine Enkel heißt auch Jasper. Der Name wohl ebenfalls nicht besonders häufig in Kanada. Die Vermieter wohnen oben, wir unten. Es ist etwas hellhörig und wir müssen uns daran gewöhnen. Mia fragt, was das ist, kennst sie doch solche Geräusche von Fremden in unseren Haus eher nicht. Aber alles sehr nett. Wir sind mit Jasper auch nicht besonders leise.

Wir werden von Streifenhörnchen auf der Terrasse und dem schönen Garten empfangen. Es ist das „Special“ dieser Unterkunft, wie wir aus den Bewertungen wissen. Ein Stück auch Oceanview. Es ist sehr schön.