Wenn über Regen gesprochen wird, hat jeder ein eigenes Bild davon, wie der Regen ist, ob auch Gewitter dabei sind, dicht, leicht, mit Nebel. Wir sprechen es nicht aus, aber unser Gehirn formt ein Bild, welches wir, wenn es uns wirklich interessiert und manchmal auch dann, wenn es uns nicht interessiert, durch Nachfragen schärfen.
Nun, hier in Halifax hat es heute den ganzen Tag und die Nacht geregnet. Ich mache es etwas greifbarer: Schwere Gewitter, wenig Wind, Regen wie aus Kübeln. Aus unseren Erfahrungen aus Asien kennen wir das. Meist dauert es keine 30 Minuten und hinterlässt Pfützen und nasse Luft. Hier dauerte der Regen über 48h. Nur wenige Unterbrechungen. Die ersten Warnungen, die wir per App erhalten haben, waren noch spannend und ganz nice. Nach dem 5 Emergency Alert und Evacuation Plans for the Halifax Regional Municipality fangen wir an die Meldungen auch genauer zu lesen. Highways werden gesperrt, wegen Überflutungen. Orte für Zuflucht werden genannt. Es kommt uns sehr unwirklich vor. Wir sollen nicht mehr Auto fahren, nun noch im Notfall.
Unsere Fahrt am folgenden Tag wird uns das Ausmaß nochmal mehr vor Augen führen und Peggys Cove in weite Ferne.


Nach dem Poutine-Tasting auf der Waternfront (hier eine kurze Erklärung, was das sein soll) und der Feststellung, dass es geht, aber nicht doll ist, nutzen wir den Tag, um das Discovery Centre zu besuchen (Link). Es ist ein wunderbarer Ort für Kinder und auch die Kleineren. Wie es der Name bereits verspricht gibt es viel zu entdecken. Es geht um Wissenschaft kindgerecht aufgemacht. Zum Anfassen und Mitmachen. Wir können Mia nicht alles erklären. Verstehen selbst nicht jede Erläuterung. Aber es macht besonders Mia Spaß. Jasper schläft nach der ersten Stunde in der Karre ein. Mia lernt noch was über Strömungslehre und ist von fliegenden Bällen fasziniert. Auf jeden Fall zu empfehlen. Nicht nur bei schlechtem Wetter. Für uns vier hat der Eintritt 45 Dollar gekostet. Es ist angesichts der Fülle an Dingen zum Entdecken ok. Leider können wir den Guide für die vielen tollen Challenges nicht nutzen. Alles ist nur auf Englisch oder Französisch. Das macht für Mia leider keinen Sinn, die aber das beste daraus macht und mit Pfeil und Bogen noch kurz auf die Jagd geht. Danach hüllt sie sich in eine riesige Seifenblase, bevor wir gehen müssen.




Da das Centre um 16 Uhr bereits zu macht und es draußen regnet (siehe oben), warten wir noch eine Weile draußen. Dann entscheiden wir, dass ich das Auto holen renne. So machen wir das auch. Das verkürzt den Weg um 90%. Durch den Regen müssen wir dann aber doch. Es ist letztlich alles nass. Alles. Aber warm genug es nicht als unangenehm zu empfinden.
Wir fahren nach Hause, kurz noch Wasser an der Tankstelle. Angekommen, trocknen wir alles und jeden. Ziehen uns um und erfüllen Mia einen Herzenswunsch: Essen beim großen M. Dieses M ist jedoch ziemlich schlecht und wir haben Mühe uns auf das Essen zu konzentrieren. Es ist alles sehr süffig. Kaum zu glauben, dass es noch schlimmer sein kann, als in manchen Ms in Deutschland.